Standardmäßig wird nur die Elastizität des Kontakts zwischen Wälzkörper und Laufring berücksichtigt. Wenn z.B. ein Schrägkugellager mit Spiel zwischen Außenring und Gehäuse unter axialer Vorspannung steht, kann sich der Außenring radial ausdehnen. Dadurch wird die Vorspannung reduziert.
In der aktuellen Version gibt es zwei Möglichkeiten zur Berücksichtigung der elastischen Aufweitung von Lagerringen. Beide Möglichkeiten basieren auf der Annahme eines dickwandigen Rings wie bei der Berechnung von Presssitzen.
Entweder wird die minimale oder die mittlere Radialkraft in der Lastverteilung in eine konstante radiale Pressung umgerechnet, die dann wie bei einer Berechnung für Presssitze berücksichtigt wird. Beide Ringe Innen-/Außenring und Welle/Gehäuse werden bei der Berechnung der Passung berücksichtigt. Dieser Berechnungsansatz ist nur gültig, wenn die Schwankung der Radialkräfte gering ist. Daher sollte die Axialkraft normalerweise größer sein als die Radialkraft.
Der Ringdurchmesser wird standardmäßig mit Dpw±Dw angenommen, so dass eine Versteifungswirkung der Absätze nicht berücksichtigt wird. Mit dem -Knopf hinter dem Lagertyp kann stattdessen die Verwendung einer äquivalenten Querschnittsfläche aktiviert werden. Dann wird der Ringdurchmesser so definiert, dass die Querschnittsfläche der Querschnittsfläche des Lagerrings entspricht. Beide Optionen für den Ringdurchmesser können mit Hilfe der Grafik "Radiale Aufweitung der Laufbahnen " mit den Ergebnissen der FEA verglichen werden.
Ein zusätzlicher Faktor für die Steifigkeit des Innen- und Außenrings kann über die -Schaltfläche hinter dem Auswahlfeld definiert werden. Dieser Faktor wird auf die Fläche angewendet, die für die Umrechnung der Kraft der Wälzkörper in einen Druck verwendet wird: p = F/(fcr*A).
Die elastische Aufweitung der Ringe wird auf Null gesetzt, falls Verformungen aus der Wellenberechnung berücksichtigt werden, da die Aufweitung der Ringe nicht doppelt berücksichtigt werden sollte.