Bei unterschiedlichen Richtungen der Kräfte am inneren und äußeren Ringkontakt wirkt sich das gyroskopische Moment auf die Kugel auf die Lastverteilung aus. Bei Hochgeschwindigkeits-Kugellagern wird häufig von einer "Führung des Außenrings" ausgegangen, was bedeutet, dass die Bohrgeschwindigkeit am Außenringkontakt gleich Null ist. Die verfügbaren Optionen sind:
•"Kreiselmoment wird nicht berücksichtigt": Dies ist das gleiche Verhalten wie bei älteren Versionen der Software. Es wird kein gyroskopisches Moment berücksichtigt und die Bohrgeschwindigkeiten werden durch Coulomb-Reibung berechnet.
•"Das Kreiselmoment basiert auf der Führung des Aussenrings": Der Rotationsvektor der Kugel wird unter der Annahme berechnet, dass die Bohrgeschwindigkeit am Außenring Null ist. Das gyroskopische Moment verursacht nur eine Reibungskraft am Aussenring-Kontakt.
•"Basiert auf der Führung des Außenrings, verteilte Kräfte": Der Rotationsvektor der Kugel wird unter der Annahme berechnet, dass die Bohrgeschwindigkeit am Außenring Null ist. Das gyroskopische Moment verursacht eine Reibungskraft am inneren und äußeren Laufringkontakt. Die Reibungskräfte an jedem Kontakt sind proportional zur Normalkraft.
•"Das Kreiselmoment basiert auf der Führung des Innenrings": Der Vektor der Rotation der Kugel wird unter der Annahme berechnet, dass die Bohrgeschwindigkeit am Innenring Null ist. Das gyroskopische Moment verursacht nur eine Reibungskraft am Innenring-Kontakt.
•"Basiert auf der Führung des Innenrings, verteilte Kräfte": Der Vektor der Rotation der Kugel wird unter der Annahme berechnet, dass die Bohrgeschwindigkeit am Innenring Null ist. Das gyroskopische Moment verursacht eine Reibung am Innen- und Außenring. Die Reibungskräfte an jedem Kontakt sind proportional zur Normalkraft.
•"Das Kreiselmoment basiert auf einer gemischten Führung: Abhängig von der Belastung für jede Kugel wird der Rotationsvektor der Kugel auf der Grundlage der Annahme einer Innen- oder Außenringführung berechnet. Das gyroskopische Moment verursacht eine Reibung am Kontakt zwischen Innen- und Außenring. Die Kräfte der Reibung an jedem Kontakt sind proportional zur Normalkraft.
•"Kreiselmoment basiert auf Reibung": Bei jeder Iteration für das Kugelgleichgewicht werden die auf der Coulombschen Reibung basierenden Kräfte in den Kontaktellipsen berechnet. Der Rotationsvektor der Kugel basiert auf dieser Berechnung. Die resultierenden gyroskopischen Momente werden auf beide Kontakte proportional zu den normalen Belastungen verteilt. Diese Optionen führen zu einer wesentlich längeren Berechnungszeit und können zu Konvergenzproblemen führen, wenn nicht alle Kugeln belastet sind.
Bei Kugeln mit hoher Drehzahl wird in der Regel von einer "Führung des Außenrings" ausgegangen, was die Auswahl auf nur zwei Optionen beschränkt. Bei niedrigen Drehzahlen hat der Kreisel meist nur einen sehr geringen Einfluss und kann vernachlässigt werden.
Bei Dreipunktlagern und Vierpunktlagern können die Optionen basierend auf Außenring-, Innenring- oder gemischter Steuerung nur bei Zweipunktkontakt verwendet werden. Bei mehr Kontaktpunkten wird das gyroskopische Moment auf Null gesetzt und eine Warnung angezeigt.