Das erweiterte Berechnungsmodell erlaubt es, verschiedene Elemente für axiale und radiale Kontakte zu definieren. Es ermöglicht auch die Berücksichtigung des Spiels zwischen Lagerring und Welle oder Gehäuse. Das Spiel zwischen Lagerring und Welle oder Gehäuse ist ein Ergebnis der Wälzlagerberechnung und kann optional elastische Aufweitungen des Rings einschließen, wenn die elastische Aufweitung des Ringes in der Lagerberechnung aktiviert wird.
Für jeden Ring stehen mehrere Optionen zur Verfügung:
•"Keine Zusatzwelle für den Innen-/Außenring": Der Ring wird wie im Standardmodell über einen einzigen zentralen Knoten mit der Welle verbunden. Axial- und Radialkräfte werden übertragen und kein Spiel (zwischen Lagerring und Welle oder Gehäuse) wird unterstützt.
•"Zusatzwelle für den Innen-/Außenring, axial frei": Es wird eine zusätzliche innere Welle für den Ring erzeugt, die axial frei ist. In radialer Richtung wird das in der Wälzlagerberechnung definierte Spiel berücksichtigt. Liegt ein Radialspiel vor, kann der Ring auch basierend auf Spiel und Breite kippen.
•"Zusatzwelle für den Innen-/Außenring mit axialem Kontakt": Es wird eine zusätzliche innere Welle für den Ring erzeugt und der axiale Kontakt für beide Seiten kann entweder zur gleichen Welle wie der radiale Kontakt, zu einer anderen Welle oder zu einem benachbarten Lager definiert werden. Die angeschlossene Welle oder das benachbarte Lager muss bis zum Lagerring reichen. Es kann ein Axialspiel definiert werden. Optional kann eine axiale Steifigkeit und ein Spiel zur Blocklänge der Feder definiert werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Feder auf dem Nenndurchmesser des Rings wirkt und ein Reaktionsmoment bei Kippwinkeln auftritt. Wie zuvor wird das Radialspiel, wie in der Wälzlagerberechnung definiert, berücksichtigt.
Wenn der Ring mit einem benachbarten Lagerring verbunden ist, wird ein Abstand zwischen den Lagerringen unterstützt. In diesem Fall kann ein Durchmesser für eine Distanzhülse festgelegt werden, die den gleichen Werkstoff und die gleiche Temperatur wie das rechte Lager hat.
Wird zusätzliches Spiel berücksichtigt, können Konvergenzprobleme auftreten, wenn das System nicht statisch definiert ist. Ein Lager ohne Last und ohne Vorspannung kann zu Konvergenzproblemen führen, wenn das Spiel zwischen Lagerring und Gehäuse definiert ist. Dieser Fall wird in der Praxis in der Regel vermieden, da er zu einem Lagerschaden führen kann. Daher sollte das erweiterte Lagermodell nur aktiviert werden, wenn zusätzliche Effekte ausgewertet werden müssen, aber nicht als Standardeinstellung.
Wird das erweiterte Berechnungsmodell mit zusätzlichen Wellen zusammen mit 3D-elastischen Bauteilen verwendet, so darf nur der radiale Kontakt vom Typ "elastisches Lager" im 3D-Teil sein. Die axialen Kontakte dürfen nur als Einzelknoten mit dem Typ "starr" oder "Mittelwert" definiert sein.